Naturwanderweg Anaga-Chasna GR-131
Der Naturwanderweg Anaga-Chasna GR 131 ist einer der Langstrecken-Wanderwege Teneriffas, eine Route, die zur Freude des Wanderers Waldgebiete und Berggipfel der Insel durchquert, sodass dieser unterwegs die großen Kontraste der Landschaft Teneriffas bewundern kann - von üppiger Vegetation bis hin zu launenhaften Vulkanformationen, gekrönt vom beeindruckenden Gipfel des Teide.
Teneriffa ist die größte und höchste der sieben Inseln der Kanaren. Sie verfügt über 43 Naturschutzgebiete, die sich über die ganze Insel verteilen und die 45 % der Gesamtfläche ausmachen. Dieses hohe Maß an Landschaftsschutz weist auf die Vielfältigkeit und Einzigartigkeit der Ökosysteme und Landschaften hin, die auf kleinerem Raum als irgendeine andere spanische Provinz vorgefunden werden kann.
Naturwanderweg ANAGA-CHASNA
Der Naturwanderweg Anaga-Chasna oder GR 131 ist einer der Langstrecken-Wanderwege der Insel. Er durchquert das zentrale Gebiet der Insel in südwestliche Richtung, vom Ort La Esperanza bis in die Altstadt von Arona. Aufgrund seiner Länge, die etwa 90 km beträgt, teilt sich der Weg in fünf Etappen auf.
ETAPPE 1: LA ESPERANZA BIS LA CALDERA
Beschreibung der Strecke
1. Die erste Etappe startet in La Esperanza, Hauptort der Gemeinde El Rosario, in dem es in den Wald Adelantado hineingeht, einen Überrest eines Lorbeerwaldes. Auf der Straße Grano de Oro entlang erreicht man den Weg Rayo. Von dort geht es auf den Weg Las Barranqueras bis Cruz de Fune. Außerhalb des Dorfes führt der Weg durch einen Kiefernwald mit den Arten Pinus radiata und Pinus canarensis, bis man an eine Abzweigung gelangt, die bis zum Rastplatz und Aussichtspunkt La Vica geht. Der Weg führt abwechselnd über Waldpfade und Forstwege, bis man zum Rastplatz Siete Fuentes gelangt. Hier beginnt ein steiler Anstieg auf einem schlangenförmigen Pfad. An der höchsten Stelle angelangt, geht es an zahlreichen Schluchten zwischen Kieferwäldern und Heidekraut entlang; der Wanderweg biegt auf den Waldweg nach Portillo del Topo ab, wo er auf den Kurzstrecken-Wanderweg PR TF-35 Mamio Pinolere trifft. Ein Forstweg führt zuerst zum Casa del Agua, danach zum Rastplatz Pedro Gil und schließlich zum Rastplatz La Caldera.
ETAPPE 2: LA CALDERA BIS EL PORTILLO
Beschreibung der Strecke
2. Von der Umgebung von La Caldera hat man einen herrlichen Panoramablick auf das Tal Valle de La Orotava und auf die Insel La Palma. Die Strecke beginnt auf einem Pfad, der vom Parkplatz des Rastplatzes La Caldera bis zur Einmündung in den Wanderweg SL-TF 81 Camino de La Orilla del Monte führt und entlang eines dichten Kiefernwaldes verläuft. Der Wanderweg geht in einen Wald aus Kiefern und Heidekraut hinein und gelangt bis zum als Pino oder Fuente Cruz del Dornajito bekannten Rastplatz. Der Wald geht in kanarischen immergrünen Wald (Monteverde) über, in dem für den Lorbeerwald typische Arten vorherrschen. Bei seinem Aufstieg dringt der Weg in einen immer dichter werdenden Kiefernwald ein, in dem für diese Höhen typische Buscharten vorkommen, wie der Teideginster und der spanische Drüsenginster. Nach dem Cruz de Dornajito geht es einige Streckenabschnitte Forstweg bis in den alten Camio Real de Chasna weiter. Dieser führt stets bergauf bis zur Kreuzung El Portillo, wo man das gleichnamige Besucherzentrum besichtigen kann, das sich bereits im Nationalpark Teide befindet.
ETAPPE 3: EL PORTILLO BIS DEGOLLADA DE GUAJARA
Beschreibung der Strecke
3. Von El Portillo geht es durch eine einzigartige Landschaft mit endemischen Pflanzenarten den Weg der Siete Cañadas (Camino Real de Chasna) weiter. Der Wanderweg führt am Fuße der Caldera Circo de Las Cañadas entlang, sodass man auf der ganzen Strecke die ungeheure Größe des Teide bewundern kann. Unterwegs sieht man einzigartige Vulkanformationen, wie La Papelera (Papierkorb) und El Palomar (Taubenschlag), die sich mit den Hohlwegen abwechseln, nach denen dieser Wanderweg benannt ist. Unterwegs stößt man auf von Hirten benutzte Guanchensiedlungen,
bis man Cañada del Montón de Trigo erreicht, eine Ebene, die sich unter einer Lavafront erstreckt, wo sich im Winter ein großer Tümpel bildet. An diesem Punkt angelangt, kann man die Tour entweder über die Abzweigung GR 131.1 bis zum Paradaor Nacional de Turismo fortsetzen, oder auf der nächsten Etappe des Naturwanderwegs in Richtung Gebirgspass Degollada de Guajara weitergehen.
ETAPPE 4: DEGOLLADA DE GUAJARA BIS VILAFLOR
Beschreibung der Strecke
4. Von der Cañada del Montón de Trigo geht es konstant bergauf bis zum Degollada de Guajara, ein Standort, der einen Panoramablick über die Caldera Circo de Las Cañadas, den Gipfel Pico Viejo, den Vulkankegel Montaña Blanca und den Gipfel des Teide ermöglicht. Vom Degollada de Guajara an stößt man auf Gebiete mit vulkanischem Tuff auf der Trasse des Camino Real de Chasna, einer ehemaligen Kommunikationsroute zwischen dem Norden und dem Süden der Insel. Wenn man den Gebirgspass hinter sich gebracht hat, beginnt der Abstieg. Hier wechseln sich mit Kiefernwald bewachsenes Gelände und Hochgebirgs-Buschland ab, bis man zu stärker entwickelten Kiefernwäldern gelangt. Innerhalb des Kiefernwaldes kann man sich für die Besichtigung des Aussichtspunkts Los Escurriales entscheiden. Dafür muss man den Wanderweg PR TR-72 Vilaflor – Paisaje Lunar - Vilaflor einschlagen. Der Weg führt an den Ruinen der Casa de Marrubial und weiter vorn an einem Rastplatz neben einer großen Fichte vorbei. Danach geht er in Richtung Vilaflor, das höchstgelegene Dorf der Kanaren auf 1.400 Metern Höhe. Auf dieser letzten Strecke der Etappe verläuft der Camino Real de Chasna zwischen Trockensteinmauern und sein Straßenbelag befindet sich in einem perfekt erhaltenen Zustand. In Vilaflor angekommen, führen die Wegschilder zur Plaza de San Pedro, wo sich die gleichnamige Kirche befindet, eines der ältesten religiösen Gebäude der Insel.
ETAPPE 5: VILAFLOR BIS ARONA
Beschreibung der Strecke
5. Dieser Abschnitt startet an der Kirche San Pedro in Vilaflor. Man schlägt die Calle Los Molinos ein und steigt bis zur Wallfahrtskirche San Roque hoch, von wo aus man einen herrlichen Ausblick hat. Der Wanderweg dringt mit fortschreitendem Anstieg in den Naturpark La Corona Forestal ein und führt am Gemeindewasserspeicher bis zu einem Gebiet namens Las Corujas vorbei. Von hier aus geht es bergab immer tiefer in das Schutzgebiet Ifonche hinein, wo sich Kiefernwald und manche Anbauterrassen abwechseln. Dabei überquert man die Brücke Guayero über die Schlucht Las Goteras, das bedeutendste Pflanzengebiet von Ifonche. Bis zum Ende des Wanderwegs sieht man alte, kreisförmige Tennen. Am Fuße des Roque Imoque angelangt, begibt sich der Weg in das Naturschutzgebiet Reserva Natural Especial del Barranco del Infierno. Von hier aus sieht man die Dörfer Adeje und Los Cristianos sowie die Inseln La Gomera und La Palma. Auf dieser letzten Strecke des Wanderwegs ist außerdem der Roque del Conde hervorzuheben, auf dessen Gipfel sich einige Reste von Gravuren der Ureinwohner befinden, sowie das Vorkommen von für die Gegend typischer Vegetation. Danach schlägt der Wanderweg den Camino de Suárez ein; an der Schlucht Barranco de El Rey entlang erreicht man das Viertel Vento von Arona, und wenn man dieses durchquert, die Altstadt dieser Ortschaft. Auf der Plaza de la Salud, auf der sich die Kirche und das Rathaus von Arona befinden, endet der Camino Natural.