Santa Cruz de Tenerife
Museos de Tenerife: Museos de Tenerife
MUSEUM DER NATUR UND ARCHÄOLOGIE (MUNA)
Einleitung und Inhalte
Die biologische Artenvielfalt und die Fülle von Überresten einer verloschenen Kultur auf den Kanaren führten dazu, dass die Inseln als privilegierte Laboratorien zur Erforschung von Natur und Mensch galten. So wurden sie während des 18. und 19. Jahrhunderts von zahlreichen namhaften Wissenschaftlern wie u.a. Darwin, Humboldt, Verneau, Lyell, Webb und Berthelot zu Studienzwecken aufgesucht. Folge dieses großen Interesses war die Entstehung zahlreicher privater, wie öffentlicher Sammlungen archäologischer, bioanthropologischer und naturalistischer Fundstücke, die der Inselverwaltung von Teneriffa in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts als Grundlage dienten, die Museen der Naturwissenschaften und der Archäologie zu gründen. Beide Museen wurden schließlich gemeinsam mit dem kanarischen Institut für Bioanthropologie in dem modernen Museum der Natur und Archäologie vereinigt, das heute seinen Besuchern ein enormes Potential an Inhalten, Sammlungen und Kenntnissen bietet, die in jahrzehntelanger wissenschaftlicher Forschung und Arbeit angesammelt wurden. Wissenschaftlich rigoros und unterhaltsam dargestellt erfährt der Besucher eine beeindruckende Vision des natürlichen Reichtums der kanarischen Inseln, sowie ihrer prähispanischen Völker. Das Museum der Natur und Archäologie befindet sich im Gebäude des Ehemaligen Allgemeinen Krankenhaus, das ein herausragendes Beispiel der klassizistischen Architektur auf den Inseln und vermutlich das Meisterwerk des Architekten Oraá darstellt. Der Museumsbesuch der ständigen Ausstellung beginnt im Erdgeschoss mit einem Rundgang durch "Ursprung und Natur des Kanarischen Archipels". Mittels modernster audiovisueller Technik werden verschiedene Aspekte der Natur dieses Archipels anschaulich dargestellt: sein geologischer Ursprung und Evolution, seine die Landschaften formenden vulkanologischen und meteorologischen Phänomene, sowie ein äußerst interessanter Einblick in die kanarischen Ökosysteme und ihre überaus große Artenvielfalt. Der Rundgang in der 1. Etage beginnt einleitend mit einer Darstellung der Inseln als ideales Laboratorium zur Erforschung von Kulturen und natürlicher Umwelt. Im Folgenden hat man dann die Wahl zwischen dem Besuch der Säle der Naturwissenschaften oder denen der Archäologie. Innerhalb des zuerst genannten Museumsteils finden sich die Säle "Botanik", "Wirbellose Landtiere" und "Landwirbeltiere", während sich der zweite in "Sammlungen" und "Archäologie auf Teneriffa" unterteilt.
Die zweite Etage verwendet eine traditionellere, aber durchaus ebenso überraschende Ausstellungsform. Als Einleitung dient der Saal "Die Kanaren im Wandel der Zeit", dessen Inhalt von den ersten Berichten über den Archipel in der Antike bis in unsere heutige Zeit reicht. Im archäologischen Ring finden wir thematische "Sammlungen" zu Prä-Kolumbischer Kunst und Ethnographie Afrikas, in denen wir einen Einblick über die kulturelle Vielfalt Afrikas und die altamerikanischen Kulturen Mittel- und Südamerikas erhalten. Im Saal "Vorgeschichte der Kanaren" wird die Lebensweise der ehemaligen Bewohner der Inseln aunschaulich beschrieben und in "Menschliche Bioanthropolgie" finden wir u.a. beeindruckende Mumien der Guanchenzeit.
Im Ring der Naturwissenschaften finden wir im 2.Stock die Säle "Fossilien, Minerale und Steine" mit höchst interessanten Fundstücken und "Meeresbiologie", in dem der Besucher in die Schönheit und natürlichen Reichtum der Inselgewässer eintaucht. Besonders herausragend sind u.a. die maßstabsgetreuen Nachbildungen von Walen, Delphinen und Reptilien, die in den museumseigenen Werkstätten von den Präparatoren erstellt wurden.
Veranstaltungen und Leistungen
Didaktische Veranstaltungen nehmen innerhalb der Museumsaktivitäten einen bedeutenden Platz ein. Im Pädagogischen Saal werden mit Hilfe des in Fülle vorhanden pädagogischen Materials zahlreiche Workshops veranstaltet. Verschiedenes pädagogisches Material kann auch entliehen werden und monatlich stehen Vorträge, Rundgänge durch die Natur, Lichtbildvorträge, Kolloquien, Kurse usw. auf dem Programm des Veranstaltungskalenders. Informationen und Buchungen unter der Rufnummer 922 535 128.
Das Museum hält für seine fremdsprachigen Besucher Ausstellungstexte in Englisch, Deutsch und Französisch bereit, die an den Ein- und Ausgängen zu jedem der thematischen Ausstellungsteile ausliegen, und veranstaltet auch Führungen. Das Gebäude ist behindertengerecht mit entsprechenden Aufzügen, Telefonen und Toiletten eingerichtet. Zugehörig sind schließlich die an den gemütlichen Innenhöfen liegenden Lokale:
Mehrzwecksaal für 45 Personen, gut bestücktes Andenken- und Fachbuchgeschäft, Dokumentationszentrum, Fachbibliothek und Cafeteria.
Besuche und Transporte
Öffnungszeiten: dienstags bis samstags von 9:00 bis 20:00 Uhr - sonntags und montags von 10:00 bis 17:00 Uhr.
Anschrift:
MUNA Museo de Naturaleza y Arqueología (Antiguo Hospital Civil)
Calle Fuente Morales s/n.
38003 Santa Cruz de Tenerife.
Rufnummer für allgemeine Auskünfte: 922 535 816 ; Fax: 922 294 345
Archäologie Tel. 922 209 317 ; Fax 922 279 326
Naturwissenschaften Tel. 922 209 314 ; Fax 922 279 353
Bioanthropologie Tel. 922 209 324 ; Fax 922 279 284
Anfahrt und Parken: Das Museum liegt im Zentrum von Santa Cruz nur wenige Fußminuten von der Plaza de España und dem zentralen Omnibusbahnhof (INTERCAMBIADOR) entfernt.
Parken: Die nächst gelegenen öffentlichen Parkhäuser befinden sich an der Plaza de España, an den Markthallen "Mercado de Nuestra Señora de África", sowie an der Straße Ramón y Cajal und INTERCAMBIADOR.
STÄDTISCHES MUSEUM DER SCHÖNEN KÜNSTE
STÄDTISCHES MUSEUM DER SCHÖNEN KÜNSTE
C/ José Murphy, 12 (Plaza del Príncipe)
Santa Cruz de Tenerife
infomuseo@santacruzdetenerife.es
922 609 446
Öffnungszeiten: dienstags bis freitags von 10:00 bis 20:00 h, samstags und sonntags von 10:00 bis 15:00 h (Montags geschlossen).
https://www.santacruzdetenerife.es/web/servicios-municipales/cultura/museo-municipal-de-bellas-artes
Die Ausstellungsobjekte des Museums sind auf vierzehn Säle verteilt und zeigen vor allem Malereien, obwohl auch Kunstwerke der Bildhauerei und der niederen Künste ausgestellt werden. Das Museum verfügt sowohl über eigene Bestände als auch über ständige Leihgaben aus dem Museum El Prado in Madrid aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert. Unter den ausgestellten Meisterwerken heben wir besonders die folgenden hervor:
"Der Heilige Josef", von Ribera,
das "Portrait von Isabel II", von Federico de Madrazo,
das "Portrait von Fernando Viscaí", von Joaquín Sorolla,
das "Triptychon von Nava", aus der flämischen Schule des 16. Jahrhunderts, dessen zentraler Teil von Peter Coeck stammt und erst kürzlich durch das Institut für Historisches Erbe Spaniens restauriert wurde.
Darüber hinaus gehören zu seinen festen Beständen eine große Bandbreite von Meisterwerken kanarischer Maler, wie zum Beispiel von u.a. Gaspar de Quevedo, Cristobal Hernandez de Quintana, Juan de Miranda, González Méndez, Valentín Sanz, Bonnín, Sureda, Alfaro, Guezala, Pedro González und Oscar Domínguez.
REGIONALES MILITÄRMUSEUM
C/ San Isidro,1 (Castillo de Almeida)
Santa Cruz de Tenerife
Tel. 922 845 734 - Fax: 922 24 95 04
Öffnungszeiten: montags bis freitags von 9:00 bis 14:00 Uhr (Eintritt frei).
Wichtig: Ausweis dabei haben.
Das Museum wurde 1988 in der Festung Castillo de Almeida eingerichtet und verwandelte sich mit den Jahren in eines der führenden Forschungszentren der historischen Kartenkunde der Kanaren. Unter den zahlreichen ausgestellten Waffen und anderen mit der Militärgeschichte der Kanaren verbundenen Objekten wird besonders das Thema des fehlgeschlagenen Angriffs von Admiral Nelson auf Santa Cruz vom 25. Juli 1797 hervorgehoben. Der diesem heldenhaften Ereignis gewidmete Ausstellungsteil zeigt u.a. das Geschütz "Tiger", das der Legende nach Nelson eine Verletzung beibrachte, die die Amputation seines rechten Arms zur Folge hatte.
Zu sehen sind aber auch historische Uniformen und persönliche Gegenstände berühmter Militärs, sowie Modelle alter militärischer Befestigungsanlagen. Im Hauptsaal hängen die beiden Fahnen, die die Truppen von Horacio Nelson auf Teneriffa zurückließen, sowie die der damaligen Volksmilizen Teneriffas. Im Museum werden darüber hinaus auch antike Waffensammlungen der Guanchen und der spanischen Eroberer der Inseln ausgestellt, die diese bei ihren Kämpfen während der Konquista am Ende des 15. Jahrhunderts verwendeten. Schließlich finden wir auch Ölbilder und Aquarelle berühmter kanarischer Maler.
Interpretationszentrum "Castillo de San Cristóbal"
Im Interpretationszentrum "Castillo de San Cristóbal", das von der Autonomen Museums- und Zentrumsbehörde der Inselregierung Teneriffa verwaltet wird, ist ein Interpretationsvorschlag, der es dem Besucher ermöglicht, die Reste der Mauer der San-Cristóbal-Burg zu entdecken und in einen Kontext zu setzen und ein bisschen mehr über die Geschichte und das Verteidigungssystem der Insel zu erfahren.
Im Juni 2006 erschienen während der Umbauarbeiten des Plaza de España Reste der einstigen Burg San Cristóbal. Angesichts der historischen Bedeutung des Fundes wurde beschlossen, diese Ressource zu schützen und zur Geltung zu bringen, indem in das ursprüngliche Projekt des schweizerischen Architektenteams Herzog & de Meuron ein unterirdischer Trakt eingegliedert wurde, der so gestaltet wurde, dass er besucht werden kann.
Das Zentrum stellt das ehemalige Verteidigungssystem Teneriffas aus, indem es einen Rundgang nicht nur durch die Burgen von Santa Cruz - wie San Cristóbal, San Juan oder Paso Alto - macht, sondern auch durch diejenigen, die sich auf der restlichen Insel verteilten, von denen heute noch einige stehen, wie die Burg San Felipe in El Puerto de la Cruz oder San Miguel in Garachico. Das Ausstellungsprojekt, das vom Geschichts- und Anthropologiemuseum von Teneriffa ausgearbeitet wurde, endet in einer monografischen Erläuterung zur Burg San Cristóbal von der Zeit ihrer Entstehung 1575 bis zu ihrem Abbruch 1928. Die Spur ihres Umrisses, der sich nun auf dem Grund des Sees abhebt, wurde bis heute allein durch die Straßenbezeichnung der beliebten Calle Castillo ins Gedächtnis gerufen, aber sie ist in der Gegenwart erschienen und beansprucht scheinbar erneut ihren Platz in der Geschichte der Stadt.
Seit dem 25. Juli 2009 verfügt das Interpretationszentrum "Castillo de San Cristóbal" über eine weitere Attraktivität: zur Freude der Besucher - Ansässige und Fremde - wird die mythische Kanone "El Tigre" ausgestellt. Es handelt sich um eine in Sevilla gegossene, etwa 3 m lange und 2.000 kg schwere Bronzekanone aus dem 17. Jahrhundert. Um diesen historischen Raum zu würdigen, wurde die symbolträchtige Kanone "El Tigre" vom Historischen Militärmuseum der Kanaren in das Interpretationszentrum verlagert, um in einem eigens dafür vorbereiteten Saal ausgestellt zu werden.
Dieser neue temporäre Standort erweist sich als ideal für die emblematische Kanone, nicht nur weil es sich um ein außergewöhnliches Stück zur Veranschaulichung des Ausstellungsdiskurses des Zentrums handelt, sondern weil sie sich erneut an einem Ort ganz in der Nähe davon befindet, wo sie in der Nacht des 24. Juli 1797 die britischen Bestrebungen, einen solch geschätzten strategischen Ort an sich zu reißen, zunichtemachte und gleichzeitig die Stadt Santa Cruz an die juristisch-administrative Spitze Teneriffas und demnach der Kanaren brachte.
Obwohl es historisch nicht zu beweisen ist, behauptet die volkstümliche Tradition, es sei "El Tigre" gewesen, die den berühmten englischen Admiral Horacio Nelson verletzte und ihm einen Arm abriss. "El Tigre" ist den Bewohnern Teneriffas als Symbol jener Heldentat im Gedächtnis geblieben. Sie wurde seitdem erwähnt, nachgeahmt und vorgestellt und hat sich im Laufe der Zeit als eine der mächtigsten Metaphern und Allegorien für den Mut und die Gefühle der Bewohner Teneriffas bewährt.
Castillo de San Cristóbal
Plaza de España, s/n
38001 Santa Cruz de Tenerife
Tel. (+34) 922 28 56 05
Öffnungszeiten Von Montag bis Samstag: 10:00 bis 18:00 Uhr. (kostenlos)