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Der Christus von La Laguna


Der Real Santuario del Santísimo Cristo (Königlicher Tempel des Hochheiligen Christus) von La Laguna wurde im Jahr 2003 von der Regierung der Kanarischen Inseln (B.O.C. Nr. 115 vom 18. Juni) zu einem Gut von Kulturellem Interesse (Denkmalkategorie) erklärt.

Ursprung der Heiligenstatue
Ursprung der Heiligenstatue

Über den Ursprung der Heiligenstatue wurden zahlreiche Hypothesen aufgestellt. Man vermutete, dass sie aus Sevilla stammte und als Geschenk des Herzogs von Medina Sidonia für den Statthalter Alonso Fernández de Lugo 1520 auf die Insel gekommen war.

Professor de la Banda y Vargas schrieb sie dem flämischen Bildschnitzer Jorge Fernández zu, der sich in Sevilla niedergelassen hatte.

Andererseits war der Marquis von Lozoya der Meinung, dass die Statue kastilischen Ursprungs sei, und siedelte sie chronologisch in der Mitte des 15. Jahrhunderts an, während Professor Martín González hervorhob, dass ihre Modellierung Einflüsse der Elfenbeinschnitzerei zeigte.

Professor Joaquín Yarza schrieb ihr, ohne ihre sevillanische Herkunft zu leugnen, einen nordischen Ursprung zu. Jüngste Studien, die von Professor Francisco Galante Gómez durchgeführt wurden, halten es für sicher, dass die Statue aus den blühenden Werkstätten von Antwerpen stammt, also flämisch brabantischen Ursprungs ist und gegen 1514 von Louis Van Der Vule geschaffen wurde.

Röntgenstrahlen und ultraviolette Strahlen sind die Instrumente, die dieser Professor am Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Universität von La Laguna für die Feststellung verwendet hat, dass der genannte Bildhauer den Christus von La Laguna geschaffen hat, dessen Ursprung bis zu diesem Zeitpunkt umstritten war. Galante begann seine Arbeiten, nachdem er Inschriften gefunden hatte, die sich in einer der Falten des Tuches befinden, dank derer er den Bildhauer identifizieren konnte.

Ankunft auf der Insel
Ankunft auf der Insel

Es wird behauptet dass der Hochheilige Christus, bevor er auf die Insel gelangte, nach Venedig kann, einer Stadt, die damals einen starken Aufschwung des Handels und der Wirtschaft erlebte. Danach soll die Statue nach Barcelona und von dort nach Cadiz gelangt sein, wo sie zeitweise in der Einsiedelei von Vera Cruz in Sanlúcar de Barrameda, einer Stiftung der Herzöge von Medina Sidonia, Aufnahme fand. Obwohl der künstlerische Wert der Schnitzerei groß ist, wird er von ihrem archäologischen und vor allem sentimentalen Wert übertroffen, da es sich um eine der populärsten Heiligenstatuen der Stadt handelt, die den größten Zulauf an Gläubigen und Wallfahrern genießt.

Seit Anfang des 17. Jahrhunderts besitzt sie am 14. September ein eigenes Fest, dessen Kosten vom Inselrat getragen werden. Sie wird auch am Karfreitag auf einem Podest aus getriebenen Silber, das 1654 vom Kapitän Lázaro Rivero gespendet wurde, in einer Prozession gezeigt. Das Kreuz, das mit einem grob bearbeiteten Silberblech bedeckt ist, wurde von 1630 Don Francizco Bautista Pereira de Lugo, dem Herrn der Inseln La Gomera und El Hierro gespendet; das alte Kreuz, das durch dieses ersetzt wurde, wird im unteren Chor des Klarissenklosters aufbewahrt

Real Santuario del Cristo
Real Santuario del Cristo


Die Kirche besteht aus einem einzigen, hohen und engen Schiff, das etwa 46 m lang und 7 m breit ist. Der Eingang befindet sich unterhalb des erhöhten Chors. Die Stirnseite des Altars besteht aus getriebenem Silber mit den Wappen des Marquisgeschlechts von Villanueva del Prado. Die Wand im Hintergrund ist von einem bedeutenden Ausstellort aus Silber bedeckt, in dessen Zentrum sich eine Nische befindet, auf deren Grund aus bearbeitetem und vergoldetem Holz das Kreuz des Hochheiligen Christus ruht. Darüber ist als Abschluss eine kleine, antike, mehrfarbige Schnitzerei hervorzuheben, die den heiligen Miguel de las Victorias (Heiliger Michael der Siege) darstellt.
Es sind auch eine Statue der Schmerzensreichen Mutter Gottes des kanarischen Bildhauers Rodríguez de la Oliva und eine Statue des Heiligen Franz von Assisi, sowie ein bedeutendes Legat an Goldschmiedearbeiten erhalten, die größtenteils aus den besten Werkstätten von La Laguna stammen.

Derzeit besitzt die Kirche die Kategorie eines Königlichen Tempels mit intensivem Kult und wurde dem Franziskanerorden des anliegenden Klosters von San Miguel de las Victorias zurückgegeben.

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